MRSA - Die verschwiegene Seuche

 

Jährlich sterben mehr Menschen an Krankenhauskeimen als an der Immunschwäche Aids. Die Infektionen mit dem gegen Antibiotika resistenten Bakterium MRSA bereiten Medizinern große Sorgen. Einige Patienten verlieren Arme und Beine, weil sich die Infektion so rasant ausbreitet, dass nur noch eine Amputation ihr Leben retten kann. Greifen besonders aggressive Keime auf innere Organe über, können die Ärzte das Leben des Patienten oft nicht mehr retten. Während die WHO lautstark vor der Schweinegrippe warnt, breitet sich mit MRSA eine Seuche aus, von der nur wenige Notiz nehmen.
Allein an deutschen Kliniken infizieren sich Jahr für Jahr schätzungsweise 160.000 Menschen. Meist sind es harmlose Eingriffe, bei denen die MRSA-Keime in den Körper eindringen. Wie die Ausbreitung von MRSA in den Kliniken bekämpft werden kann, zeigen die Niederlande. Dort werden alle Patienten bei der Aufnahme zuerst auf MRSA untersucht, um gegebenenfalls isoliert behandelt zu werden. Heute liegt die MRSA-Rate in den Niederlanden bei unter zwei Prozent, an deutschen Kliniken bei etwa 24 Prozent.

In den USA ist die Situation bereits außer Kontrolle geraten. Dort hat sich inzwischen eine neue gefährliche Keim-Variante herausgebildet, "USA 300" genannt. Dieser Keim ist außerhalb der Krankenhäuser entstanden, und die Menschen stecken sich zu Tausenden in Kindergärten, Gefängnissen, Kasernen, Schulen und Sportvereinen an. Viele sterben in kürzester Zeit. Wissenschaftler befürchten eine genetische Vermischung von Krankenhaus-MRSA und "USA 300". Das ergäbe "einen Super-Bug, einen Killer, gegen den kaum noch ein Mittel hilft", so die Sorge des Infektiologen Dr. Keith Kaye vom Detroit Medical Center.

 

 

Regie Matthias Heeder

Produktion Medienkontor Movie GmbH

Kategorie Dokumentarfilm

Drehort USA, Niederlande, Deutschland

Länge 60 min.

ARTE

2009

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